Teleworking bzw. „Anywhere Working“

Neue Informations- und Kommunikationstechnologien haben das Arbeitsleben revolutioniert und ermöglichen es, fast überall („anywhere“) und jederzeit zu arbeiten. Diese Arbeitsweise nimmt in den meisten Ländern Europas zu. Das bedeutet zwar mehr Autonomie im Berufsleben, kann aber auch negative Konsequenzen haben, wie etwa mehr Stress, weil auch die Erwartungshaltung steigt, ständig erreichbar zu sein.
(→ Entgrenzung der Arbeit)

Tracking/Webtracking

Ist die Sammlung von Daten und deren Auswertung bzgl. des Verhaltens von Besuchern auf Websites: Woher kommt ein/e NutzerIn, wie lange bleibt er/sie, wohin geht er/sie, wie oft kommt er/sie wieder etc.? Beheimatet ist das Webtracking im Bereich des Online-Marketings. Die Tools, welche hier eingesetzt werden, dienen den Betreibern einer Website dazu, die eingesetzten Online-Marketing-Maßnahmen anhand ihrer Wirkung zu kontrollieren und gegebenenfalls zu steuern. Synonym zu dem Begriff Webtracking wird sehr häufig auch Web Controlling, Web-Analyse oder auch Traffic-Analyse verwendet.

Weizenbaum Joseph (1923–2008)

Der 1936 aus Nazi-Deutschland in die USA emigrierte Informatiker hatte einen Lehrauftrag am Massachusetts Institut of Technology (MIT) inne und hat unter anderem das Programm „Eliza“ entwickelt. Eliza simulierte am Computer einen Therapeuten. Eliza wird von vielen als Vorstufe zur „Künstlichen Intelligenz“ gesehen – Computer also, die eigenständig Gedanken entwickeln. Weizenbaum wandelt sich in den 1970er-Jahren zum scharfen Kritiker der KI und bezeichnete sich selbst als „Dissidenten“ und „Ketzer der Informatik“. Die Kritik hat er in seinen Standardwerken „Computer Power and Human Reason“ (1976) bzw. „Die Macht der Computer und die „Ohnmacht der Vernunft“ (1977) und „Sind Computer die besseren Menschen?“ (1990) zusammengefasst. Video eines Vortrags in Karlsruhe aus dem Jahr 1998 („Wir suchen nach Erkenntnis und ertrinken in Information“) in der Teleakademie des SWR: http://tinyurl.com/ycl6wtqh; der Link zum Nachruf in der „New York Times“: http://tinyurl.com/yctd7fu5

Verschwommene, intransparente Wertschöpfungsketten

Wertschöpfungskette bezeichnet alle Aktivitäten eines Unternehmens in der Herstellung und Vermarktung eines Produkts. Die Digitalisierung ermöglicht Geschäftsmodelle, in denen einzelne Aktivitäten zunehmend flexibel verschoben werden können.
Aus einer Wertschöpfungskette, in der eine Leistung von einem Akteur zum nächsten weitergereicht wird, entsteht ein schillerndes Wertschöpfungsnetzwerk, in dem die Art der Leistungserbringung (Outsourcing, Crowdworking, Personalbereitstellung, Partnerunternehmen) und die Rollen ständig verändert werden. Der Auftraggeber der Wertschöpfungskette hat volle Kenntnis darüber, für Außenstehende (AN, KonsumentInnen) sind die einzelnen Mitglieder der Kette meist intransparent.
Es verschwimmen beispielsweise auch die Grenzen zwischen Produktion und Dienstleistung – eine Turbine für ein Kraftwerk wird heute nach der Lieferung weiter „betreut“, Daten werden gesammelt, um die zukünftige Produktion zu optimieren und Service und Wartung gehören mittlerweile ebenfalls zum Normalbetrieb. Es verschwimmen aber auch die Grenzen zwischen KonsumentInnen und ProduzentInnen (= Prosumer).
(→ disruptive Geschäftsmodelle, Prosumer)

~3-D-Druck

Beschreibt ein Verfahren, das ein Werkstück Schicht für Schicht aufbaut bzw. ausdruckt. Dies ermöglicht die Herstellung gänzlich neuer, zum Beispiel organischer Formen. Auch sehr komplexe Teile müssen nicht mehr aneinandergeschraubt werden, sondern können im ganzen Stück aufgebaut werden. Der 3-D-Drucker hat enormes Potenzial, die Produktion maßgeblich zu verändern, da sie etwa die Massenfertigung von Einzelstücken, die Produktion am Ort des Verbrauchs und die Erzeugung organischer Strukturen erlaubt. Die Palette der Forschungs- und Anwendungsbereiche reicht von menschlichem Gewebe/Organen über Brillengläser, Flugzeugkomponenten bis hin zu ganzen Häusern, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Sharing Economy

Die Grundidee der „Ökonomie des Teilens“ ist es, Waren und Dienstleistungen mit anderen zu teilen, wenn man etwas selbst nicht benötigt. Die Vermittlung erfolgt hier in der Regel online über digitale Plattformen. Egal ob Reinigungsdienstleistungen, Übernachtungen, Essenszustellungen, Mitfahrgelegenheiten, Programmierdienstleistungen, Datenauswertungen oder juristische Angelegenheiten: All diese Leistungen können bereits über Online-Plattformen gebucht werden. Der Begriff Sharing Economy vereint unterschiedliche digitale Plattformen, die eine Vermittlerfunktion einnehmen. Die meisten bekannten und dominanten Plattformen handeln aber unternehmerisch und haben im Hintergrund EigentümerInnen und InvestorInnen mit hohem Profitinteresse. Man kann also auch von Plattformkapitalismus sprechen. Die EU-Kommission spricht im Zusammenhang mit der Sharing Economy von der „Kollaborativen Wirtschaft“ und verwendet diese Bezeichnung sowohl für nicht profitorientierte als auch für profitorientierte Modelle.
Nähere Infos: AK Policy Paper „Sharing Economy“

Silicon Valley

Das Silicon Valley befindet sich in der südlichen Region um die Bucht von San Francisco in den Vereinigten Staaten im Norden Kaliforniens. Weltweit gilt das Silicon Valley als bedeutendster Standort für unzählige IT- und Hightech-Unternehmen (z. B. Apple, Google, Hewlett-Packard, ebay oder Intel). Die Besonderheit ist das Zusammenspiel von großen Unternehmen, Universitäten und Start-ups, die von Kapitalgebern unterstützt werden (Venture Capital) auf engem Raum. Ein besonderes Augenmerk der Kapitalgeber liegt auf disruptiven Geschäftsmodellen.
(→ disruptive Geschäftsmodelle)