FoodSharing

Die Online-Plattform „FoodSharing“ agiert laut eigenen Angaben derzeit in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es handelt sich bei der Plattform um ein Projekt des Vereins Foodsharing e.V. Das Projekt startete im Jahr 2012 und basiert auf der Gründung einer Plattform gegen Lebensmittelverschwendung. Es können Personen und Unternehmen Lebensmittel aller Art kostenlos anbieten. Damit soll gegen die alltägliche Lebensmittelverschwendung vorgegangen und ein größeres Problembewusstsein in der Gesellschaft geschaffen werden, wobei laut Eigenangaben bereits fast 3,2 Millionen Kilogramm Lebensmittel gerettet wurden.[1]

 

Die ursprüngliche Idee für eine Plattform gegen Lebensmittelverschwendung entstand im Sommer 2011 während der Vorbereitungen zum Kinofilm „Taste the Waste“ zwischen Regisseur Valentin Thurn und dem Leiter der Social-Media-Kampagne zum Film Sebastian Engbrocks. Unabhängig davon entwickelten die Design-Studenten Thomas Gerling und Christian Zehnter sowie die Fernsehjournalistin Ines Rainer Anfang 2012 eine ähnliche Idee und aus der Zusammenarbeit all dieser Akteure ging das gemeinsame Projekt hervor. Das nötige Startkapital wurde von April bis Juli 2012 über Crowdfunding bei Startnext.de gesammelt; als Finanzierungssumme wurden 10.000 Euro angestrebt und zum Ende der Aktion kamen insgesamt 11.594 Euro von 394 Unterstützern zusammen.[2] Im Mai 2013 wurde die Plattform auch in Österreich und kurz darauf in der Schweiz gestartet.

 

Im Jänner 2016 erwähnte die Plattform 12.888 „Foodsaver“, die sich ehrenamtlich für „eine Welt ohne Verschwendung von Lebensmitteln“ engagieren und 2.292 Betriebe, die „kontinuierlich und zufrieden“ mit Foodsharing kooperieren. Unter den aktivsten Städten befinden sich Berlin, Köln und Hamburg – Wien befindet sich an zehnter Stelle und hat laut eigenen Angaben bereits 95.488 kg Lebensmittel gerettet; zum Vergleich: In Berlin konnten bereits 775.883 Kilogramm Lebensmittel gesammelt, abgeholt und weiterverwendet werden.[3] Die finanzielle Unterstützung erfolgt auch weiterhin durch Spenden.

 

Mittlerweile hat Foodsharing das Projekt „Yunity“ ins Leben gerufen. Das Ziel ist eine „einzigartige, open-source, ad-free, multi-sharing und ressourcenschonende Social-Media-Plattform, um der kollektiven Intelligenz der Menschheit Starthilfe zu geben“ und soll eine Plattform für das weltweite Retten und Teilen sein. Die neue Plattform soll mehr Menschen, Organisationen und Unternehmen erreichen und in mehreren Sprachen verfügbar sein. Vorhandene Ressourcen sollen auch digital kartographiert werden (zum Beispiel Obstbäume, Reparaturcafés, WiFi- Bereiche, Give-Boxen sowie kostenlose Veranstaltungen und Aktivitäten).

 

[1] Vgl. Foodsharing (2016b), URL: https://foodsharing.de/#gerettet.

[2] Vgl. Startnext Crowdfunding (2012), URL: https://www.startnext.com/foodsharing.

[3] Vgl. Foodsharing (2016c), URL: https://foodsharing.de/statistik.

 

Der Text ist ein Auszug aus dem Buch „Sharing Economy“ von Simon Schumich – hier versandkostenfrei zu bestellen