Sharing Economy basiert auf dem Teilen von nicht ausgelasteten Ressourcen (Güter und Dienstleistungen) auf monetärer sowie auf nichtmonetärer Basis.[1] Eingeschlossen sind unter anderem der Weiterverkauf von (gebrauchten) Gütern, das Teilen materieller Güter oder auch der Austausch oder Handel mit Fertigkeiten, Räumlichkeiten oder Dienstleistungen.
Der Begriff „Share Economy“ wurde erstmals in den 1980er-Jahren erwähnt und bezog sich auf konjunkturelle Untersuchungen von Weitzmann. Seiner Meinung nach sei eine Wirtschaft, die erfolgsabhängige und flexible Vergütungen bezahlt, besser in der Lage, eine Stagnation zu verhindern. Begründet wird dies damit, dass sich die Arbeitskosten dynamisch der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens anpassen können. Die Unternehmen müssten bei sinkenden Umsätzen kein Personal abbauen, um die unternehmensinterne Situation auszugleichen. So ließe sich – unter den neoklassischen Annahmen – auch die Allokation der Arbeitskräfte besser verteilen. Denn die Arbeitnehmer würden aus Eigeninteresse (infolge sinkender Unternehmensgewinne) einen Arbeitsplatz in einem Unternehmen mit höherem Gewinn und einer besseren Vergütung suchen.[2]
Die Bedeutung des Begriffs Share Economy in Bezug auf das Internet entstand erst zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Die Internetagentur SinnerSchrader veranstaltete 2009 eine Konferenz, die den Begriff Share Economy in Bezug auf das Internet verwendete. Dabei meinte man hier, dass Inhalte und Wissen nicht nur von Rezipienten (Empfängern) konsumiert werden, sondern Rezipienten auch selbst zunehmend zu Distributoren bzw. Anbietern werden. Der Boom des digitalisierten Teilens von Gebrauchsgütern und Dienstleistungen begann ebenfalls seit der Ausprägung von Web 2.0 ab den 2000er-Jahren. Das betraf anfangs Formen begrenzter Nutzung von Musik und in weiterer Folge auch Trends beim Teilen von Mobilität und bei Software- und Cloudlösungen. Die Computermesse CeBIT machte „Shareconomy“ 2013 zu ihrem Schwerpunkt und thematisierte die Zunahme der Bedeutung von Sharing über organisierte Internetplattformen. Bis heute entwickelten sich unter anderem Wohnsharing-, Booksharing-, Co-Working-, Kleidersharing-, Gartensharing-Plattformen oder Online-Tauschbörsen sowie das Sharing von Finanzdienstleistungen.[3]
[1] Vgl. Botsman (2013), URL: http://www.fastcoexist.com/3022028/the-sharing-economylacks-a-shared-definition
[2] Vgl. Lisi (2013), URL: http://shareconomyblog.net/2013/06/03/shareconomy-definitionbedeutung
Der Text ist ein Auszug aus dem Buch „Sharing Economy“ von Simon Schumich – Hier versandkostenfrei zu bestellen